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Asana

Asana, Sanskrit: āsana n, Sitz, Körperhaltung.

Etymologisch: ās, sitzen.

1. Einleitung

Asanas​ sind die Körperhaltungen des Yoga. Ursprünglich handelte es sich nur um die stabile Sitzhaltung für Meditation, später mit dem Aufkommen des Hathayoga kommt es durch tantrische Einflüsse zu einer Aufwertung des Körpers, zunehmend spielen gesundheitliche Einflüsse eine Rolle. Aus den wenigen Sitzhaltungen wird eine Vielzahl von Asanas, welche den Körper auf das lange Sitzen in Pranayama und Meditation gut vorbereiten sollen.

Bereits im Goraksa Satakam wird davon gesprochen, dass es so viele Asanas wie Lebewesen oder 840 000 gibt. Die gängigsten seien, je nach Quelle, 32 oder 84 Körperhaltungen. In den bekannten Hathayoga-Texten werden vergleichsweise nur wenige Haltungen - zum Teil rudimentär - beschrieben. Mit dem Übergang zum modernen Yoga nimmt die Betonung des Körpers (auch durch westliche Einflüsse) noch mehr zu, so dass heute die Asanas fast zum Synonym für Yoga überhaupt geworden sind.

2. Yogasutra

Patanjali beschreibt im Yogasutra den Achtgliedrigen Pfad, einen Erkenntnisweg, der vom Außen ins Innen führt. Asana ist das 3. Glied dieses Pfades.

Im 2. Kapitel heißt es: (YS 2.46) „sthirasukhamāsanam“. Übersetzt: Die ideale Haltung ist stabil und leicht zu gleich. Sthirasukha ist also ein Grundkonzept in der Asanapraxis; es gilt, in der jeweiligen Körperhaltung Stabilität und Leichtigkeit zu erzielen. Weiter ist übersetzt zu lesen: (YS 2.47) „Eine immer leichter werdende und intensive Bemühung sowie die tiefgründige Sammlung auf das Grenzenlose helfen uns, diese Haltung zu erreichen. (…) Erläuterung: Gute Haltung entsteht aus kraftvollem aber unverkrampftem Üben mit dem Körper, während der Geist in meditativer Konzentration weilt.“ Und weiter: (YS 2.48) „Dadurch entsteht Widerstandsfähigkeit gegenüber der Wirkung von extremen Einflüssen. (…) Erläuterung: Gute Körperhaltung schenkt Widerstandsfähigkeit.“

Die Darstellung von Asana ist also recht knapp formuliert, detaillierte Anleitungen sind nicht zu finden. Diese bieten die Hathapradipika (Hathayogapradipika) oder Gheranda-Samhita, welche zahlreiche Asanas beschreiben.

3. Der moderne Yoga

Asanas werden heute in verschiedenen Stilen und Schulen praktiziert. So reicht das Spektrum von sanft/langsam/meditativ bis hin zu kraftvoll/zügig, wobei Statik oder Dynamik ebenfalls weitere Akzente setzen. Asanas können variiert werden, je nach gewünschter Wirkung oder je nach Voraussetzungen des Übenden. Es gilt, die Asanas in einer sinnvollen Reihenfolge zu praktizieren, um den jeweiligen Effekt bestmöglich zu erzielen, ohne den Körper dabei zu überfordern, oder schlimmstenfalls sogar zu schädigen. Bei der Durchführung der Körperhaltungen können Hilfsmittel wie Blöcke, Bolster oder Gurte zum Einsatz kommen.

Heute bekannte Yogastile sind bspw. Yin-Yoga, Ashtanga-Yoga, Vinyasaflow oder Kundalini-Yoga. Die Liste ließe sich noch fortsetzen.

Literaturangaben und Erklärungen:

Literatur

Huchzermeyer, Das große illustrierte Yoga-Lexikon, 1. Auflage 2022, Verlag W. Huchzermeyer

R. Sriram, Patanjali - Das Yogasutra, von der Erkenntnis zur Befreiung, Theseus, 2. überarbeitete Auflage, Bielefeld, 2006, ISBN 978-3-89901-241-5