Yoga wird zunehmend mit Online-Angeboten zu Hause geübt
Jeder fünfte Deutsche praktiziert Yoga. Das zeigt eine vom Berufsverband der Yogalehrenden in Deutschland (BDYoga) beauftragte GfK-Studie. Der Trend geht dabei weg vom Praktizieren in Kursen hin zum Üben zu Hause. Gleichzeitig sinkt die Wahrnehmung einer Wirkung.
Seit 2018 ist der Anteil der Yoga-Praktizierenden in Deutschland von 5 auf 20 Prozent gestiegen. Insbesondere unter jungen Menschen (18 bis 24 Jahre) sowie unter Männern konnte sich Yoga in den vergangenen Jahren stärker etablieren. War Yoga 2018 noch hauptsächlich unter Frauen beliebt, liegen jetzt beide Geschlechter auf vergleichbarem Niveau (17 Prozent der Männer, 22 Prozent der Frauen). Von den befragten Personen, die kein Yoga praktizieren, kann sich rund ein Drittel vorstellen, sich damit zu beschäftigen. Dabei ist die Verbesserung des körperlichen und geistigen Befindens das Hauptmotiv, um mit Yoga zu beginnen.
Yoga wird 2023 überwiegend zu Hause praktiziert (74 Prozent). Dieser Trend zeigt sich über alle Altersgruppen hinweg. Sowohl Online-Live-Angebote als auch zeit- und ortsunabhängige Online-Angebote, insbesondere Youtube-Videos, gewinnen an Zuwachs. Yoga-Studios, Sportvereine, Volkshochschulen und andere Bildungsanbieter verlieren an Bedeutung. Fitness-Studios bleiben mit 19 Prozent auf einem ähnlichen Niveau wie 2018. Während 2014 und 2018 noch eine überwiegende Mehrheit der Yoga-Praktizierenden angibt, eine Veränderung aufgrund der Yoga-Praxis zu spüren, ist 2023 nur noch rund jeder zweite der Meinung.
"Der starke Anstieg der Yoga-Praktizierenden ist aufgrund der Corona-Krise plausibel", meint BDYoga-Geschäftsführerin Friederike von Schwanenflug. "Zum einen lässt sich Yoga gut zu Hause praktizieren und eignete sich damit als Alternative zu den geschlossenen Volkshochschulen, Sportvereinen und Fitnessstudios. Zum anderen bot Yoga eine mentale und emotionale Unterstützung für Menschen, die unter den Pandemie-Einschränkungen gelitten haben." Für einen Zusammenhang zwischen der Corona-Pandemie und der gestiegenen Beliebtheit von Yoga spricht, dass viele Befragte angeben, in den letzten 36 Monaten mit der Yoga-Praxis angefangen zu haben. "Yoga kann durch seine ganzheitliche Wirkung eine körperliche und emotionale Grundlage schaffen, von der aus ein Mensch seiner Umgebung offen, angstfrei und resilient begegnen kann", so Friederike von Schwanenflug. "Allerdings setzt Yoga den persönlichen Kontakt zwischen Yogalehrenden und Yoga-Übenden voraus, um sein volles ganzheitliches und damit auch psychosoziales Potenzial zu entfalten. Daher stellt sich die Frage, ob ein Zusammenhang zwischen dem Trend zum Online-Unterricht und der geringeren Wahrnehmung einer Veränderung besteht."
Die komplette Studie "Yoga in Zahlen 2023" zum Download finden Sie hier...
Der Berufsverband der Yogalehrenden in Deutschland e. V. (kurz: BDYoga) ist der maßgebliche Verband seiner Branche. Er vertritt die berufspolitischen Interessen der Yogalehrenden gegenüber Politik, Verwaltung und Gesundheitswesen. In Aus- und Weiterbildung setzt er die Qualitätsstandards. Seinen Mitgliedern gibt der BDYoga Rückhalt und Orientierung in allen berufs- und fachspezifischen Fragen.
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