W16-2023: Yoga kritisch denken - Modul 2: Kolonialismus
Wenn wir über die Wurzeln des modernen Yoga sprechen, kommt die altindische Philosophie, alte, geheimnisvolle Techniken und eine recht romantisierte Geschichte in den Fokus. Der Yoga heute ist aber ebenso von kolonialen Machtstrukturen und Denkweisen geprägt und geformt worden. In diesem Seminar wollen wir uns dieser Geschichte stellen und einen unverblümten Blick auf den Kolonialismus und dessen Auswirkungen auf den Yoga damals wie heute werfen. Das wird uns helfen einen reflektierten Umgang mit unserer Praxis zu entwickeln.
Das Online-Seminar ist der zweite Teil der Reihe „Yoga kritisch denken“, in der wir uns einigen schwierigen Fragen stellen und gemeinsam Lösungsansätze entwickeln. Der Yoga gilt zwar als Praxis der Einkehr und Innenschau, ist aber als solche auch nicht unabhängig von den Entwicklungen der Welt. Schon seine Reise und Übersetzung in die Kulturen des Westens ging nicht konfliktlos vonstatten und ist unter anderem im Kolonialismus verwurzelt. Diese Geschichte von Hierarchie und Machtmissbrauch spiegelt sich auch heute in anderen Bereichen wider. Von #metoo, über Rassismus bis hin zur Instrumentalisierung des Yoga durch die hindunationalistische Regierung Indiens, ziehen sich die Themen im globalisierten Yoga durch. Als Yogalehrende stehen wir in der Verantwortung uns die kritischen Fragen zu stellen und unseren Beitrag zu leisten.
Die Seminarreihe beinhaltet hauptsächlich Theorie auf dem aktuellen Forschungsstand der Yoga-Studien und soll den Teilnehmenden die Möglichkeit geben, umstrittene Themen kritisch zu reflektieren. Zudem wollen wir Strategien entwickeln, um Verantwortung zu übernehmen und auf persönlicher sowie professioneller Ebene lernen mit unangenehmen Gefühlen, wie Schuld und Wut umzugehen.
Die folgenden Themenbereiche stehen im Fokus, wobei jedes einzelne in einer 2,5 h Online-Einheit gesondert vorgestellt, diskutiert und in den Kontext gestellt wird.
Kulturelle Aneignung
Kolonialismus und Yoga
Rassismus im Yoga
Der Umgang mit unangenehmen Gefühlen
Macht & Machtmissbrauch
Feministische Perspektiven auf den Yoga
Verantwortung als Yogalehrende
Das Online-Seminar richtet sich an Yogalehrende, die ihren Horizont erweitern, sich den unbequemen Fragen in der Yoga-Welt stellen und sich eine fundierte Meinung bilden wollen. Es empfiehlt sich alle 7 Module zu buchen. Diese bauen nicht direkt auf einander auf, sind aber inhaltlich mit einander verwoben.
Hinweis:
Es empfiehlt sich alle 7 Module zu besuchen. Diese bauen nicht direkt auf einander auf, sind aber inhaltlich mit einander verwoben.