Performst du noch oder übst du schon? Yoga zwischen Jemand-Sein und Selbstsein
Wenn wir uns heute auf das Feld des Yoga begeben, scheint die Frage, was ich vollbringen soll und wie ich zu funktionieren habe, viel Raum einzunehmen – und so gerät die Yoga-Praxis zur Performance. Lassen wir uns hingegen auf die Frage ein, wie bin ich für mich, wie erfahre ich mich selbst, so wird das Praktizieren von Yoga zu einer Übung, die uns ohne Leistungsdruck erkunden lässt, wie sich das Leben uns eingeschrieben hat. Selbsterfahrung als Erfahrung von Einschreibungen machen wir am ehesten dann, wenn wir uns gestatten, expressiv zu sein. Was aber heißt expressiv sein? Und passt das überhaupt zum Yoga, wo wir doch angehalten sind, den Blick nach innen zu richten? Dass Expression und Introspektion die zwei Seiten einer Medaille sind, warum wir in Yoga-Haltungen Stellung beziehen sollten und was es heißt, sich von der Atmung helfen zu lassen, statt sie wie eine Tonspur über die Praxis zu legen, darüber möchte Peter Greve mit den Workshop-TeilnehmerInnen ins Gespräch kommen und anschließend den Versuch unternehmen, in einer ruhigen und zugleich dynamischen Yoga-Praxis das Thematisierte ins Leben zu rufen.
Peter Greve ist Yogalehrer BDY/EYU und Physiotherapeut (B.Sc. & HP-Physiotherapie). Er studierte Physiotherapie, um Erkenntnisse über das Bewegungssystem, das der Hauptgegenstand der Physiotherapie-Profession ist, für Yoga nutzbar zu machen. National und international ist er als Gastreferent und Dozent in Yoga Aus- und Weiterbildungen tätig und gibt Workshops und Seminare, die sich schwerpunktmäßig mit Yoga als (Heil)Mittel zur Förderung von Gesundheit und Wohlbefinden befassen. Peter unterrichtet seit 1994 Yoga.